Minimalinvasive perkutane Nephrolitholapaxie
(sog. Mini-PCNL)
Die minimalinvasive perkutane Nephrolitholapaxie, abgekürzt Mini-PCNL, ist ein endoskopisches Verfahren zur Nierensteinentfernung. Es kommt zur Anwendung bei größeren Nierensteinen (>1,5 cm) oder wenn aufgrund anatomischer Besonderheiten des Nierenhohlsystems andere Therapieverfahren wie z.B. die Stoßwellenbehandlung (ESWL) oder die flexible Nierenspiegelung (Ureterorenoskopie) nicht erfolgreich waren oder erscheinen.
Bei der Mini-PCNL wird ein spezielles miniaturisiertes Instrument verwendet. Der Eingriff findet in Vollnarkose statt. Nach Kontrastmitteldarstellung der Nierenwege auf der betroffenen Seite erfolgt die direkte Punktion der Niere durch die Haut im Bereich der Flanke. Die Punktion wird mit Röntgendurchleuchtung und Ultraschall kontrolliert. Nach vorsichtigem Dehnen (Bougieren) des Punktionskanals wird das Endoskop in die Niere eingebracht. Es lassen sich dann die Nierensteine unter direkter Sicht mit einem speziellen Laser zerkleinern und werden ausgespült. Zum Ende des Eingriffs wird ein Katheter (Schlauch), eine sog. Nierenfistel in der Niere platziert, um den Urinabfluss nach außen zu sichern. Dieser Katheter kann in der Regel wenige Tage nach dem Eingriff schmerzfrei entfernt werden.
Die Mini-PCNL ist ein effektives und sehr sicheres Verfahren zur Nierensteinbehandlung. Abhängig von der Steingröße sind nur selten Wiederholungseingriffe nötig. In der Regel wird sofortige „Steinfreiheit“ erreicht. Durch den Einsatz der kleinen Instrumente ist die Mini-PCNL ein risikoarmes Verfahren. Schwerwiegende Komplikationen wie stärkere Blutungen sind extrem selten und können behandelt werden.
Der Eingriff findet im Rahmen eines stationären Krankenhausaufenthaltes statt, der in der Regel 4-5 Tage dauert.
Röntgenologische Dokumentation eines Mini-PCNL-Eingriffs.
(Bilder © Prof. Dr. Lahme, Siloah St. Trudpert Klinikum Pforzheim)